Mentions vs. Backlinks

Jahrelang hat man uns eingetrichtert, dass Backlinks das Maß aller Dinge sind. Mehr Links, bessere Rankings, fertig. Und ja, Links funktionieren immer noch. Aber sie erzählen Google nur einen Teil der Geschichte. Der andere Teil läuft leiser, subtiler und deutlich menschlicher. Er heißt Mentions. Die Goldader für E-E-A-T. Watt fürn Zeug, denkst du dir wahrscheinlich, jetzt?

Und genau hier wird es interessant. Oder unangenehm. Wie auch immer man es dreht und wendet. Je nachdem, wie sauber dein Auftritt bisher war. Warum das so ist, zeigen wir dir in diesem Tutorial.


Backlinks: Stark, aber eindimensional

Backlinks sind messbar. Zählbar. Vergleichbar. Ein klassisches SEO Werkzeug eben. Sie sagen Google: Diese Seite verweist aktiv auf dich. Technisch sauber, klarer Signalfluss.

Was sie nicht sagen:
– Warum verlinkt wird?
– Ob Vertrauen dahintersteckt?
– Ob echte Menschen dich ernst nehmen oder nur ein SEO Tool bzw Bot?

Ein Backlink kann gekauft, getauscht oder automatisiert gesetzt werden. Google weiß das. Und glaubt mir: Die Algorithmen sind da längst nicht mehr naiv. Backlinks sind wie Visitenkarten. Nett, ja. Aber sie beweisen noch keine Kompetenz für ein jeweiliges Thema.


Mentions: Keine Links, aber Gewicht

Mentions sind Erwähnungen. Wie zB. dein Name, deine Marke, dein Projekt, dein Autor, irgendwo im Netz genannt. Ohne klickbaren Link. Oft sogar ohne DoFollow, ohne Tracking, ohne SEO-Messbarkeit.

Und genau das macht sie so wertvoll. Warum?

Wenn eine Fachseite, ein Magazin, ein Podcast, ein Forum oder ein Branchenportal über dich spricht, ohne etwas davon zu haben, dann ist das ein echtes Vertrauenssignal. Niemand erwähnt dich aus Höflichkeit. Mentions passieren, weil du relevant bist.

Für E-E-A-T ist das Gold.

Experience und Expertise lassen sich nicht verlinken. Sie werden wahrgenommen.
Authority entsteht nicht durch URL-Power, sondern durch Wiederholung deines Namens.
Trust wächst, wenn unabhängige Quellen deinen Namen selbstverständlich von sich aus nennen.


Warum Google Mentions liebt (auch wenn sie keiner messen kann)

Google denkt nicht in Links. Google denkt in Entitäten. Personen, Marken, Themen. Beziehungen zwischen ihnen.

Wenn dein Name immer wieder im Kontext eines bestimmten Themas auftaucht, entsteht ein Muster. Kein einzelnes Signal, sondern ein Gesamtbild.

Das sieht Beispielsweise so aus: Du wirst regelmäßig erwähnt in Artikeln zu SEO, E-E-A-T oder Content-Strategie. Mal mit Link, mal ohne. Mal direkt, mal beiläufig. Das wirkt organisch. Menschlich. Glaubwürdig.

Ein Link kann manipuliert werden. Ein Ruf nicht.


Der große Irrtum: Entweder Mentions oder Backlinks

Hier machen viele den Denkfehler. Es ist kein Entweder oder. Es ist ein Zusammenspiel.

Backlinks geben Struktur. Mentions geben Bedeutung.

Links sagen: Diese Seite existiert. Mentions sagen: Diese Seite zählt.

Für E-E-A-T brauchst du beides. Aber in der richtigen Reihenfolge. Erst Vertrauen, dann Technik. Nicht umgekehrt.


Wo Mentions wirklich entstehen (und wo nicht)

Mentions entstehen nicht durch Outreach Mails mit Betreffzeilen wie „Gastartikel-Anfrage“. Die landen direkt im digitalen Papierkorb.

Sie entstehen durch:

  • klare Positionierung statt Bauchladen
  • Inhalte, die zitiert werden wollen
  • Meinungen, die anecken, aber begründet sind
  • Expertenprofile mit Gesicht und Geschichte
  • Wiedererkennbare Sprache statt generischem SEO-Deutsch

Niemand erwähnt „Website XY sonstwas mit hochwertigen Inhalten“. Man erwähnt Menschen, Marken und mit den dazugehörigen Stimmen.


E-E-A-T denkt langfristig, SEO oft zu kurz

Backlinks wirken oft schnell. Mentions wirken langsam. Aber nachhaltig.

Ein sauberer Backlink kann dir ein paar Rankings bringen.
Eine starke Mention kann deine gesamte Wahrnehmung drehen.

Und jetzt die unbequeme Wahrheit: Wenn niemand über dich spricht, helfen dir auch hundert Links nur begrenzt. Du bist dann technisch sichtbar, aber inhaltlich austauschbar.


Die Frage, die du dir stellen solltest

Nicht: Wie viele Links habe ich?

Sondern: Wer nennt meinen Namen und warum?

Wenn darauf keine klare Antwort kommt, liegt genau dort dein größtes E-E-A-T-Problem.


Fazit, ohne SEO-Floskeln

Backlinks sind ein Werkzeug. Mentions sind ein Beweis. Links kann man bauen. Vertrauen muss man sich verdienen.

Für E-E-A-T zählt am Ende nicht, wer auf dich zeigt, sondern wer über dich spricht, wenn du nicht im Raum bist.

Und das ist unbequem. Aber ehrlich.

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