Wenn man über Technik spricht, fallen dauernd Abkürzungen. IT, ICT, IoT, KI – irgendwann verliert man den Überblick. Besonders IT und ICT werden oft durcheinandergeworfen. Klingt ähnlich, oder? Aber was, wenn sich hinter diesen drei Buchstaben mehr versteckt als nur ein sprachlicher Trend? Lass uns das mal sauber auseinandernehmen.
Was IT eigentlich bedeutet
IT steht für Information Technology, also Informationstechnologie. Das klingt trocken, ist aber im Grunde das Rückgrat jeder modernen Organisation.
Alles, was mit Computern, Netzwerken, Datenbanken, Servern, Software oder IT-Support zu tun hat, fällt darunter.
Typische IT-Aufgaben:
- Rechner und Server am Laufen halten
- Netzwerke und Systeme absichern
- Software installieren und updaten
- Daten sichern und wiederherstellen
- technische Probleme lösen
Mit anderen Worten: IT sorgt dafür, dass alles funktioniert, ohne dass jemand groß darüber nachdenkt.
Wenn du morgens deinen Laptop aufklappst und das WLAN einfach läuft, das ist IT in Aktion.
Und was ist dann ICT?
ICT bedeutet Information and Communication Technology, also Informations- und Kommunikationstechnologie.
Das kleine „C“ macht den großen Unterschied: Es steht für Communication.
ICT erweitert die klassische IT um alles, was Kommunikation und Vernetzung betrifft.
Das heißt, hier geht’s nicht nur um Technik, sondern auch um den Austausch zwischen Menschen und Systemen.
Typische ICT-Themen:
- Telefonie, VoIP und Videokonferenzen
- Cloud-Dienste (z. B. Microsoft 365, Google Workspace)
- Netzwerktechnik, Firewalls, Router
- Soziale Medien und Kollaborationstools
- Internet of Things (vernetzte Geräte)
Man könnte sagen: IT baut die Maschinen – ICT sorgt dafür, dass sie miteinander reden können.
Infobox: Kurzvergleich
| Bereich | IT | ICT |
|---|---|---|
| Langform | Information Technology | Information and Communication Technology |
| Fokus | Datenverarbeitung und Systembetrieb | Kommunikation und Vernetzung |
| Typische Rollen | Systemadministrator, IT-Manager | Network Engineer, Collaboration Specialist |
| Beispiele | Serverwartung, Datenbankpflege | Teams-Integration, Videokonferenzsysteme |
Woher kommt der Begriff ICT überhaupt?
In den 1950ern sprach man einfach von „EDV“ oder „Information Technology“. Kommunikation spielte damals keine große Rolle, Telefone waren analog, das Internet war Zukunftsmusik.
Mit dem Aufstieg des Internets, mobilen Geräten und Cloud Diensten änderte sich das. Organisationen begannen, Kommunikation als integralen Teil der digitalen Infrastruktur zu sehen. Vor allem in Ländern wie Großbritannien, Australien und Singapur setzte sich der Begriff ICT schnell durch – auch in Schulen, Universitäten und der öffentlichen Verwaltung.
In Deutschland blieb man dagegen eher beim alten „IT“, vielleicht weil der Begriff schon so tief in Unternehmenssprache und Bildungssystem verankert war.
Wo die Begriffe heute verschwimmen
Im Alltag ist der Unterschied oft theoretisch.
Wenn du in einer Stellenanzeige „IT-Administrator (m/w/d)“ liest, kann der Job trotzdem ICT-Aufgaben beinhalten – etwa die Betreuung von Videokonferenzsystemen oder Cloud-Kommunikation. Das liegt daran, dass die beiden Bereiche längst ineinander übergehen.
Moderne IT ist heute fast immer auch ICT.
Beispiel: Ein Unternehmen betreibt einen Server (klassische IT), aber darauf läuft Microsoft Teams, das Mitarbeiter weltweit vernetzt (ICT). Ohne IT gäbe es also kein ICT, aber ohne ICT wäre IT kaum noch zeitgemäß.
Warum ICT in Bildung und Politik wichtiger klingt
In der Bildung spricht man gezielt von ICT Kompetenz, weil Schüler nicht nur Computer verstehen, sondern auch lernen sollen, wie man mit digitalen Medien kommuniziert, also Online Recherche, Zusammenarbeit, Datenschutz, virtuelle Präsentationen.
Auch in der EU-Politik ist „ICT“ ein Schlüsselbegriff. In Digitalstrategien, Förderprogrammen und Forschungsprojekten steht ICT für die gesamte digitale Infrastruktur, von Glasfaserleitungen bis zu Cloud-Plattformen.
Mein persönlicher Blick auf das Ganze
Wenn man ehrlich ist, ist der Unterschied zwischen IT und ICT mehr eine Frage des Blickwinkels als der Technik.
- IT beschreibt die Systeme, die Daten speichern, verarbeiten und sichern.
- ICT beschreibt die Technologien, die uns miteinander verbinden.
In der Praxis greifen beide ineinander – wie Zahnräder in einem Uhrwerk. Ohne IT keine Basis. Ohne ICT keine Kommunikation.
Ich persönlich finde, ICT trifft die Realität moderner Arbeit besser: Wir leben in einer Zeit, in der Kommunikation genauso wichtig ist wie die Technik selbst. Trotzdem wird sich der Begriff „IT“ wohl halten – allein schon, weil ihn jeder versteht und nutzt.
Also, wenn du das nächste Mal jemand „in der IT“ sagen hörst, weißt du: Er arbeitet eigentlich auch ein bisschen in der ICT. Nur spricht’s kaum jemand aus.
Wenn du mehr dazu lesen willst, unsere Lesetipps
- EU Digital Strategy – ec.europa.eu/digital
- UNESCO ICT in Education Framework – unesco.org
- BMBF-Initiative Digitale Bildung – bmbf.de
