Dienstag, 11 November 2025

Top 5 diese Woche

Ähnliche Tutorials

AGB richtig erstellen

Wenn du Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) brauchst, heißt das: Du willst klare Spielregeln für Verträge setzen, damit sowohl du als Anbieter als auch deine Kunden wissen, woran sie sind. Doch nicht selten schleichen sich formale oder inhaltliche Fehler ein und genau darauf schauen Richter, Wettbewerber oder Abmahnanwälte besonders genau. Was das bedeutet, ist: Eine AGB-Formulierung kann dein Schutz sein oder deine Risikoquelle.


Schritt-für-Schritt: AGB erstellen – so gehst du vor

1) Pflichtfelder und Mindestangaben

Bevor du loslegst: Deine AGB sollten zumindest folgende Aspekte abdecken:

  • Wer ist der Verwender (Also: dein Unternehmen mit Name, Adresse etc.).
  • Auf wen passen die AGB (zB. Verbraucher oder Unternehmer).
  • Was ist Vertragsgegenstand, Zahlung, Lieferung, Fristen.
  • Haftung, Gewährleistung, Eigentumsvorbehalt.
  • Sprache des Vertrags, Gerichtsstand (wenn zulässig).
  • Wichtige Besonderheiten bei internationalen Kunden.

Wenn du das hast, bist du schon auf gutem Weg.

2) Prüfung auf Zulässigkeit

Jetzt kommt der kritische Teil: Einige Klauseln wirken wie „egal, geht schon“, aber sind rechtlich unwirksam. Typische Probleme:

  • Eine Schriftformerfordernis, mit der mündliche Änderungen ausgeschlossen werden, obwohl sie erlaubt sind („doppelte Schriftformklausel“).
  • Ein Gerichtsstand gegenüber Verbrauchern, der ungünstiger ist als der gesetzliche – das geht nicht.
  • Eine Rücksendekosten-Klausel unter einer bestimmten Warenwertgrenze, die so nicht zulässig ist.
  • Fehlende oder schlecht strukturierte Widerrufsbelehrung mit mangelnden Überschriften.

Wenn du diese Punkte prüfst, senkst du das Risiko erheblich.

3) Einbeziehung & Zugänglichkeit

Die besten AGB nützen wenig, wenn der Kunde nicht darüber informiert wurde oder ihnen nicht aktiv zugestimmt hat. Darauf solltest du achten:

  • Vor oder beim Vertragsabschluss muss deutlich auf die AGB hingewiesen werden.
  • Der Text muss leicht zugänglich sein (zB. Link im Shop-Checkout).
  • Die Zustimmung muss erkennbar sein (zB. durch Klick-Checkbox o. ä.).
  • Wenn Änderungen gemacht werden, muss vom Kunden eine erneute Zustimmung eingeholt werden.

4) Regelmässige Aktualisierung

Rechtsprechung, Verbraucherschutzgesetze oder dein Geschäftsmodell können sich ändern. Es reicht nicht, die AGB einmal aufzusetzen und dann zu vergessen. Prüfe:

  • Hat sich dein Angebot geändert (zB. internationale Lieferung, neue Zahlungsmethoden)?
  • Gab es neue Urteile, die AGB-Klauseln betreffen?
  • Ist das Layout noch lesbar, ist die Sprache klar?

Wenn du das tust, vermeidest du veraltete oder unwirksame Klauseln.


Typische Fehler und worauf du besonders achten solltest

  • Kopieren von AGB anderer Anbieter: Nur weil es bei jemand anderem passt, heißt das nicht, dass es bei dir passt. Es kann sogar Urheberrechte verletzen.
  • Automatische Generatoren ohne Prüfung: Sie bieten oft nur Standardtexte, die für dein Angebot nicht exakt passen.
  • Unklare, zu komplizierte Formulierungen: AGB müssen verständlich sein, sonst droht Unwirksamkeit.
  • Unzulässige Benachteiligung von Verbrauchern: Gesetzlich ist vieles geregelt – du darfst nicht einfach zu deinen Gunsten ausschließen oder einschränken, was Verbrauchern gesetzlich zusteht.
  • Fehlender Hinweis bzw. fehlende Zustimmung: Wenn der Kunde nicht ordentlich informiert ist, gelten die Klauseln häufig nicht.
Vorheriges Tutorial

Lesetipps für dich